BMW Motorräder sind nicht die ersten Motorräder gewesen, die jemals gebaut wurden. Und das Werk, das sie baut, war und ist nicht das größte. Und doch stehen BMW Motorräder mehr als alle anderen für das Motorrad schlechthin – für seinen Reiz, seine Möglichkeiten, für die Herausforderung, die es bietet und für die Fahrfreude, die sich mit ihm verknüpft.
BMW Motorräder seit 1923.
1923 vollzieht BMW den Schritt vom reinen Motorenhersteller zur Produktion kompletter Fahrzeuge. Dem Konstrukteur Max Friz ist es gelungen, bekannte Komponenten in einer neuen Anordnung zu einem harmonischen Motorradkonzept zusammenzufügen.
Ein quer eingebauter Zweizylinder-Boxermotor, dessen Zylinder in den kühlenden Fahrtwind ragen, mit dem direkt angeblockten Getriebe zu einer glattflächigen und leicht zugänglichen Einheit verbunden, und der zuverlässige Kardanantrieb zum Hinterrad, sitzen in einem geschlossenen Doppelschleifen-Rohrrahmen.
Der Premiere des ersten BMW Motorrads auf der Berliner Automobil Ausstellung im September 1923 folgt eine kontinuierliche technische Weiterentwicklung. Auch bei den Weltrekordmaschinen von Ernst Henne, der 1937 mit 279,5 km/h einen 14 Jahre lang bestehenden Weltrekord erzielt, oder bei Schorsch Meiers siegreichen Rennmotorrädern bleibt der Grundaufbau des BMW Boxerprinzips unverändert.
Ruhiger Motorlauf, sichere Kühlung und die dem Handling zugute kommende tiefe Schwerpunktlage, das sind Eigenschaften, die neben der zuverlässigen Mechanik und der auf Dauerbetrieb ausgelegten Leistung BMW Motorräder seit Jahrzehnten zu den bevorzugten Reisefahrzeugen.
Der Neubeginn: Nachkriegsmaschinen.
Die Demontage der Flugmotorenwerke in München und der Fahrzeug-Produktionsanlagen in Eisenach sind problematisch. Reparaturarbeiten und die Herstellung von Geräten halten das Unternehmen über Wasser, bis Ende 1948 die Motorrad-Herstellung wieder anlaufen kann. Im Fahrgestell der früheren R 23 sitzt nun ein modernisierter Einzylinder-Motor, ausgestattet mit fliehkraftgeregelter Zündverstellung und auf separaten Ständerhülsen montierten Kipphebel-Lagerböcken. Ebenfalls neu ist das Viergang-Getriebe mit Ratschen-Fußschaltung und ein Bing- anstelle des Amal-Vergasers.
Mit dem Comeback des Motorrads hat BMW eine grundlegende Neukonstruktion der Boxermodelle parat: Leichter Doppelschleifen-Rohrrahmen mit Hinterradschwinge und Teleskopgabel vorne, Kurbelwelle und Pleuel gleitgelagert, Drehstromgenerator, Batteriezündung, elektrischer Anlasser, Unterdruck-Vergaser.
Erstes BMW Modell über 750 cm3, Hochleistungsmotor mit Dell’Orto-Schiebervergasern. Serienmässig mit Fünfgang- Getriebe, Doppelscheibenbremse am Vorderrad und Cockpitverkleidung ausgestattet. Ab 1976 mit 1000er-Motor.